Busse

„Transport no problem“, sagte einmal unser Freund O´Neill. Das ist eine andere Geschichte, aber tatsächlich gestaltet sich der „öffentliche Nahverkehr“ verblüffend einfach. Dreh- und Angelpunkt sind die Bushaltestellen „in town“, also in Hillsborough. Davon gibt es auf der ganzen Insel nur wenige, in der Hauptstadt aber eine ganze Reihe. Der „Busbahnhof“ ist ein wenig versteckt in der Nähe des Marktes, aber da Hillsborough insgesamt sehr übersichtlich ist, nicht schwer zu finden. Von dort gehen die Bussemit der Nummer 10 in Richtung Tyrell Bay, „Stationen“ sind Brunswick, L’Esterre, Harvey Vale und dann zur Atlantikküste über Belmont. Am Ende - wir sind schließlich auf einer kleinen Insel - landet der Bus wieder in Hillsborough. Die zweite größere Strecke mit der Busnummer 12 führt nach Windward via Bogles, andere fahren nach Top Hill, Mount Royal und Mout Pleasant. Auch auf diesen Strecken kann man nirgends verlorengehen, denn auch sie enden wieder in Hillsborough.

Deshalb unser Tipp: Bevor man für teures Geld ein Taxi nimmt, kann man sich für wenig Geld (die Preise sind fest, man wird also nicht über´s Ohr gehauen) erst mal einen Überblick verschaffen und sich einfach mal durch die Gegend kutschieren lassen - vorausgesetzt, man scheut nicht den öfter auch hautengen Kontakt mit den Mitreisenden und bringt Zeit mit. Die Busse sind nämlich Mini-Busse (alle haben einen Namen), und zu Stoßzeiten - vor allem morgens, wenn die Mädchen und Jungs in die Schule müssen und „in town“ die Einkäufe erledigt werden, kann es schon eng werden. Wer sich freut, einen fast leeren Bus ergattert zu haben, tut gut daran, im Rumshop noch eine Cola zu trinken, denn dann ist Warten angesagt. Auch wenn ein fast leerer Bus den Motor anwirft, ist das nicht unbedingt gleich ein Grund zu maßloser Freude, denn dann wird einfach mal eine Runde gedreht auf der Suche nach weiteren Passagieren - es können auch durchaus zwei oder drei sein, und wenn noch immer keine weiteren Fahrgäste in Sicht sind, landet man eben wieder auf dem Busbahnhof. Geht die Fahrt dann tatsächlich los, muss man in town mit mehreren Zwischenstopps rechnen.

Es ist ein erstklassiger Service, den die Busfahrer hier anbieten. Ältere Damen und Herren lassen ihre Einkäufe nämlich im Laden stehen. So müssen sie sich nicht abmühen, denn die Taschen werden nach und nach aufgesammelt. Auch sperrige Dinge wie Ventilatoren oder Farbkübel werden abgeholt. Die Busfahrer fahren auch mal einen Umweg, um einen Mann mit Gehstock vor die Haustür zu bringen, unterwegs bietet sich auch ab und an ein kleiner Plausch an. Es kann also unter Umständen dauern. Im Bus ist es aber in der Regel immer sehr lustig, und nirgends kann man schneller Kontakt knüpfen, Fragen stellen und Informationen bekommen.

Ein Bus funktioniert wie ein sehr billiges Taxi: Außerhalb der Hauptstadt stellt man sich einfach an die Straße und wartet. Feste Zeiten gibt es nicht. Morgens fahren die Busse sehr häufig, man wartet selten länger als eine Viertelstunde. Meist kann man sich sogar das Winken ersparen, denn die Busfahrer hupen und fragen aus dem Fenster. Man steigt also ein und fährt, und wenn man aussteigen will, klopft man ans Dach und der Bus hält - wo auch immer, auch mitten in der Pampa. Erst beim Aussteigen wird bezahlt.

Allerdings ist das Vergnügen recht früh am Abend beendet. Die letzten Busse fahren unter der Woche etwa bis 20 Uhr. Danach ist in der Regel Feierabend, und man muss schon Glück haben, wenn einer der Fahrer noch unterwegs ist. Dann ist man entweder auf seine Beine angewiesen oder man ruft ein Taxi. Am Wochenende ist der Service besser, während der Regatta, dem Maroonfestival und anderen Events sowieso.

Busbahnhof in Hillsborough

 

 

Taxis

Ein Taxi benötigt auch, wer mit dem Flieger ankommt oder zum Flughafen will (die Taxis sehen aus wie die Busse, nur haben sie ein Taxi-Schild). Das ist das Privileg der Taxifahrer, Busse verkehren hier nicht. Die Fahrt ist mit rund 15 Euro - je nach Adresse - aber auch erschwinglich. Und auch hier muss man keine Angst haben - die Preise sind ebenfalls fest.

Ein Taxi für Ausflugsfahrten ist eine schöne Sache. In den Fahrzeugen hängen Preislisten zu den unterschiedlichen Zielen aus, dazu bekommt man in der Regel eine Menge Informationen und kann sich den Tag nach Lust und Laune einteilen. Diese Auskünfte bekommt man übrigens auch beim Tourist Office in der Main Street.

taxi

Watertaxi

Carriacou ist eine Insel, und wunderbare Inselchen umgeben sie. Die sollte man unbedingt gesehen haben. Ob zur „Hausinsel“ Sandy Island, nach Mabouya oder White Island, Frigate oder Saline Island, selbst zum „ Anse La Roche“ von Carriacou - eine Fahrt mit einem „speedboat“ ist schon für sich sensationell. Es kann natürlich auch etwas langsamer sein, ein kleines Fischerboot erfüllt den Zweck genauso. Vom Paradise Beach aus bieten solche Trips etwa Cobra, Joe, Curtis  und Joy von der Hardwood-Bar an, man kann aber auch einfach mal rumfragen. In Harvey Vale und Windward gibt es ebenfalls Fischer, die einen gerne an einem Strand absetzen.


Auch hier sind die Preise weitgehend fix. Erkundigen Sie sich vorher im "Tourist Office" in Hillsborough danach. Die Jungs, die ihr Boot ausdrücklich als "watertaxi“ anpreisen, sind korrekt. Aber der eine oder andere Fischer lässt sich schon einmal dazu verführen, die doofen Touristen übers Ohr zu hauen.

Speedboat, Watertaxi

Mietwagen

Ein Mietwagen eröffnet die Möglichkeit, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Es gibt mehrere Anbieter, nach unserer Erfahrung variieren die Preise nicht stark. Im Schnitt sind es um die 150 EC / Tag. Allerdings muss man dazu wissen: Um einen Mietwagen fahren zu dürfen, benötigt man einen lokalen Führerschein, der auf der Polizeistation ausgehändigt wird. Dazu muss man (theoretisch) den Pass sowie den  internationalen und nationalen Führerschein vorlegen. Meist reicht den Cops aber ein Blick auf den nationalen Lappen.  Dann darf man für 60 EC drei Monate lang auf Grenada, Carriacou und Petit Martinique herumkutschieren. Das macht aber nur Sinn, wenn man einen Jeep nimmt. Die Straßen im Hinterland - sofern man sie als Straßen bezeichnen kann - sind eine echte Herausforderung, und ein Vierradantrieb allemal von Nutzen. Länger als drei Tage würden wir nicht empfehlen, denn Carriacou ist klein und manchmal geht es sich schneller zu Fuß. Bedenken sollte man auch, dass hier Linksverkehr herrscht, das ist am Anfang verwirrend. Gewöhnungsbedürftig ist auch die aktive Teilnahme am Straßenverkehr von Ziegen, Hunden, Rindern, Schafen, Katzen und Hühnern. Also lieber erst mal in den Bus steigen und gucken, wie das funktioniert (übrigens auch für  europäische Fußgänger Gewöhnungssache, wenn man über die Straße will. Dazu noch eine Warnung: Seien Sie als Fußgänger jederzeit bereit und willens, in den Straßengraben zu springen und halten Sie sich möglichst nah auf der Seite!). Die Autos, das sollten wir vielleicht noch erwähnen, sind in der Regel Automatik. Schaltgetriebe gibt es sehr selten.

Motorroller und Fahrräder

In Hillsborough bei  „Wayne‘s Car Rental“, am Paradise Beach bei “Cobra, Snake Pit Bar”  und im Alexis Supermarkt in Harvey Vale kann man auch Motorroller mieten. Fahrräder gibt es dagegen kaum zu mieten

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