Blick auf den Paradise Beach

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Alte Windmühle in den Bergen

 

Auf den ersten Blick mag die Insel einen eher unspektakulären Eindruck vermitteln. Palmenstrände, wie etwa auf der Halbinsel Samana in der Dominikanischen Republik, werden Sie ebenso vergeblich suchen wie den Regenwald der größeren karibischen Inseln. Das gilt auch für nahtlos aneinandergereihte Souvenirshops, Hotelburgen, Diskotheken und aufgemotzte Kneipen.


Die Insel ist klein, und klein sind auch - auf den ersten Blick - ihre "Sehenswürdigkeiten". Carriacou ist vor allem großartige Natur und Landschaft, und die entdeckt man am besten von den Hügeln aus. Ob man sich nun für Wanderungen durch die Trockenwälder entscheidet, einen Roller oder einen Jeep mietet oder einen Taxifahrer für einen Trip rund um die Insel engagiert, überall bieten sich spektakuläre Aussichten auf Strände, Buchten und die farbenprächtige See. Im Süden reicht der Blick von Frigate, Saline und White Island über die vorgelagerten Inseln bis nach Grenada. Im Norden sehen Sie die Grenadines - Union Island, Palm Island, Mayreau, und die Tobago Keys und - etwas Richtung Osten verschoben - Petite Martinique und Petite St. Vincent. Bei klarer Luft reicht die Sicht sogar bis Mustique und St.Vincent.


Immer wieder stößt man auf alte Zucker- und Windmühlen, auf amerindische Brunnen und Ruinen alter Herrenhäuser. Mit am beeindruckendsten ist eine große, verfallene Anlage auf dem Wanderweg zum Anse la Roche. Die ehemalige Limettenfabrik in Dumfries kann mittlerweile leider nicht mehr besichtigt werden. Vielleicht findet sich doch noch ein Investor, der die beeindruckenden alten Maschinen und riesigen Zahnräder für die Nachwelt erhalten möchte.

Fotos

Southwestpoint

 

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Schiffsbau in Winward

Einen Besuch wert ist auch das Museum in Hillsborough (von der Unesco als kleinstes Museum der Karibik ausgezeichnet). Auf Wunsch macht Leiterin Clementia gern eine Führung und erzählt auch von ihrem verstorbenen Vater Canute Calliste, dem bedeutendsten Maler der Insel. Einige seiner Bilder sind dort ebenfalls ausgestellt.

Ein Highlight ist die bis heute tradierte Kunst des Schiffsbaus in Windward im Norden der Insel und auf der Nachbarsinsel Petite Martinique. Die "Scaramouche", Jack Sparrows Piratenschiff im Hollywood-Film "Piraten der Karibik", wurde in Windward gebaut. Um Enttäuschungen aber vorzubeugen: nicht immer wird gerade ein Schiff gebaut, und nicht immer sind die Schiffsbauer angetan davon, stundenlang die Fragen von Touristen zu beantworten. Man sollte nicht vergessen, dass die Leute ihrer Arbeit nachgehen und nicht dauernd gestört werden wollen. Bewundernd zusehen darf man aber immer, und ein wenig plaudern natürlich auch.

Museum in Hillsborough

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Tonscherben, Siedlung der Ureinwohner

In Hillsborough lädt der kleine botanische Garten zu einem kurzen Spaziergang ein. Besonders klug wird man dabei nicht, da zumindest bislang die Beschilderung von Pflanzen und Bäumen fehlt. Aber schön sind sie auch ohne Namen, und kleine Pavillons laden zum Verschnaufen ein. In direkter Nachbarschaft gibt es eine kleine Picknick-Anlage.

Ein interessanter Ort ist Sabazan. In den Wäldern befinden sich die Überreste von sechs Gebäuden, ein uralter Friedhof und ein amerindischer Brunnen. Geht man den Strand entlang bis zum „Ende“, findet man im Steilhang, ungefähr auf Augenhöhe, Tonscherben der Ureinwohner Carriacous. Nach und nach werden sie vom Meer ausgewaschen.

botanischer Garten Hillsborough

Mangroven in Harvey Vale

In Harvey Vale kann man sich einen gemütlichen Vormittag mit dem Besuch der Oyster Beds machen. Dieses Mangrovengebiet mit seinen Austern ist ein Eintauchen in eine ganz eigne, geradezu verzauberte und verzaubernde Welt.

Den Sonnenuntergang müssen Sie auf Jamaica in Rick's Café zusammen mit ein paar hundert anderen Touristen beglotzen. Auf Carriacou können Sie ihn in aller Ruhe zu zweit oder dritt genießen, mit etwas Glück inklusive des grünen Blitzes (green flash), der manchmal über den Horizont zuckt, wenn die Sonne im Meer versinkt. Vielleicht raffen Sie sich auch einmal auf und erklimmen frühmorgens einen Hügel, um den Sonnenaufgang über dem Atlantik zu beobachten.


Ansonsten genießen Sie einfach Sonne, Strand und Meer und üben sich in der Lässigkeit der Einheimischen: "Slowly, slowly! Tomorrow is another day!"

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Sonnenuntergang

   

...... Strände